Duisburg,

Wenn Hilfe aus dem Himmel kommt - Betrieb von Hubschrauber-Landeplätzen

Was zu tun ist wenn ein Hubschrauber landet, lernten am Mittwochabend Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) Duisburg in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei auf einem Sportplatz im Duisburger Süden.

THW / Simon Kaiser

Das THW ist an Land und zu Wasser aktiv. Wird im Einsatzfall Hilfe aus der Luft erforderlich, können die Einheiten jedoch unterstützen und vorbereitende Maßnahmen treffen.Aus diesem Gedanken entstand die Ausbildungseinheit „Einrichtung und Betrieb von Hubschrauber-Landeplätzen“ in Kooperation mit der Bundespolizei-Fliegergruppe aus Sankt Augustin.

In einer ersten Veranstaltung in der Vorwoche bekamen die Helferinnen und Helfer die theoretischen Grundlagen vermittelt. Tobias Prior, Pilot der Bundespolizei, stellte die Fliegergruppe, ihre Aufgaben und Maschinen vor, bevor er unter anderem auf technische Gegebenheiten, Sicherheitsrichtlinien und das generelle Verhalten bei Hubschrauber-Starts und -Landungen einging. Im Hinblick auf den zweiten Teil der Ausbildung standen die verschiedenen Möglichkeiten der Vorbereitung eines Landeplatzes bei Dunkelheit im Mittelpunkt.

Am Mittwochabend rückten die Duisburger Einsatzkräfte aus zum Gelände des VfL Duisburg-Süd, um die Theorie in die Praxis umzusetzen.
„Pirol 140 für Heros Duisburg 26/10 - wir befinden uns im Anflug.“ Mit Spannung wurde der Hubschrauber der Bundespolizei erwartet. Für eine erste Orientierung der Piloten kennzeichneten vier Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht den geplanten Landeplatz auf der Rasenfläche. Dann wurden die Lichter wieder ausgeschaltet. Der Erstanflug des Eurocopter EC 135 fand in völliger Dunkelheit statt. Denn die Bundespolizei fliegt regulär mit Nachtsichtgeräten, was auch bei der Ausleuchtung einer Landefläche bedacht werden muss. Mit ihrem Suchscheinwerfer machten sich die Bundesbeamten bei zwei Überflügen ein Bild der Umgebung, bevor sie zur ersten Landung ansetzten.

Nachdem die Piloten per Funk den Landeplatz freigegeben hatten, versammelten sich alle um den Hubschrauber. Die Besatzung aus drei Polizisten erklärte zum Einstieg den EC 135 und seine technische Ausstattung. Besonders zu Suchscheinwerfer, Wärmebildkamera und Nachtsichtgerät gab es viel zu erzählen. „Die ganz modernen LED-Blaulichter können wir nicht mehr erkennen. Deshalb hat die Polizei in ihren Blaulichtbalken Infrarot-Module, um für uns wieder sichtbar zu werden.“, so Prior, während die ersten THW-Einsatzkräfte den Blick durchs Nachsichtgerät wagen durften. Erstaunlich auch die Info, dass die Wärmebildkamera des Pirol Unterschiede von nur einem Grad Celsius erfassen kann. „So erkennen wir sogar Schriftzüge auf Bekleidung“, erläutern die Piloten weiter.

Nach ausführlicher Erkundung des Hubschraubers bereiteten sich THWler und Bundespolizisten für die weiteren Praxistests vor. Es folgten drei Landungen unter unterschiedlichen Beleuchtungs-Bedingungen. Abblendlicht der Einsatzfahrzeuge, Lichtmast und in drittem Anflug Arbeitsscheinwerfer brachten Helligkeit auf die Rasenfläche. Dabei waren die Positionierung der Fahrzeuge zueinander und zur Anflug-Richtung des Eurocopters zu berücksichtigen, um die optimalen Lichtverhältnisse zu schaffen. Die Piloten meldeten nach Landung und Start jeweils per Funk ihre Beurteilung zurück, woraus sich das Für und Wider der unterschiedlichen Methoden ergab.

Mit seinem vierten Start brach der Pirol 140 wieder auf nach Sankt Augustin und wurde mit Blaulicht aus Duisburg verabschiedet.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Bundespolizei-Fliegergruppe aus Sankt Augustin für die Möglichkeit dieser Zusammenarbeit. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Ausbildungen und unseren Gegenbesuch an der Sieg.
Ein großes Dankeschön auch an den VfL Duisburg-Süd, der uns für diese Ausbildung Rasenplatz und Clubhaus bereitgestellt hat.

Und auch wenn die Bundespolizei eigentlich in Dunkelheit landet, kann der in Duisburg stationierte Rettungshubschrauber Christoph 9, übrigens immer mit einem Piloten der Bundespolizei Sankt Augustin besetzt, auf die erweiterten Fähigkeiten des THW Duisburg zählen.


Bilder: THW / Sylvia Kleinrensing und Simon Kaiser (siehe Kennzeichnung) Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.







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