Der Auslöser des Feuers auf der Schrottinsel am vergangenen Samstag ist immer noch nicht genau geklärt. Während die Kriminalpolizei nach ihren Ermittlungen von einem Kurzschluss an einer Autobatterie ausgeht, sieht die betroffene Stahlschrott-Recyclingfirma TSR einen Funkenschlag beim Verlademanöver eines Krans als möglichen Auslöser. "Normal- erweise werden die Batterien aus den Schrottautos entfernt, bevor sie zu uns kommen", Jörg Benn, Zentraler Umweltbeauftragter für die TSR, warum er an der Batterie Theorie zweifelt.
Ein kurzer Rückblick: Am vergangenen Samstag war um 12.11 Uhr der Alarm bei der Duisburger Feuerwehr eingegangenen. Mehrere Augenzeugen hatten der WAZ von einem lauten Knall berichtet, der entweder vor und kurz nach dem Ausbruch des Feuers zu hören war. In den folgenden 28 Stunden - so lange dauerte der Einsatz - waren 250 Kräfte im Einsatz. Darunter auch Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr, des THW, DRK sowie der extra angeforderten Betriebsfeuerwehr des Konzerns BP. Mit zahlreichen Löschfahrzeugen und zwei Löschbooten (eines aus Duisburg, eines aus Düsseldorf) wurde das Feuer bekämpft. Dieses wütete auf einer Fläche von gerade einmal 20 mal 20 Metern, dennoch standen rund 1000 Tonnen Schrott in Flammen, der für die Weiterverarbeitung in der Schredderanlage vorgesehen war. Eine dicke, dunkle Qualmsäule stieg in den Hirnmel auf, die im gesamten westlichen Ruhrgebiet zu sehen und teilweise zu riechen war.
Die BP-Berufsfeuerwehr hatte einen ihrer Spezial-Wasserwerfer dabei, der 22 000 Liter pro Minute auswirft. Das entspricht einem Wasserstrahl von 30 Zentimetern Durchmesser. Das half, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Entgegen anders lautender Gerüchte brannten keinerlei Gummireifen, die werden auf der Schrottinsel gar nicht gelagert. Angesprochen auf den Geruch nach verbranntem Gummi, der am Samstag über weiten Teilen Duisburgs lag,antwortete Jörg Benn: "Im Motor, im Innenraum und bei der Federung gibt es in den Autowracks noch Gummi zu finden." Hinzu kämen Textilien, die für die Verkleidung genutzt werden. Die verbrannten Wracks landen auf Anweisung der Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Behörde ebenfalls im Schredder, die Rückstände werden jedoch separat entsorgt. Die Untere Wasserbehörde hat Proben des Löschwassers genommen, obwohl laut TSR-Mann Benn "nichts davon ins Hafenbeckengelaufen ist". Die Ergebnisse der Untersuchungen stehen noch aus. Die Schadstoffmessungen der Luft, die noch am Samstag im Duisburger Norden sowie in Oberhausen durchgeführt wurden, hätten keine gesundheitsgefährden den Werte gezeigt.
Quelle: WAZ, 14.September 2010, Thomas Richter